Gestern eröffnete die Ausstellung „Dark Sights“ im ART FOYER der DZ BANK Kunstsammlung.

Lucinda Devlin, Gas Chamber, Arizona State Prison, Florence, Arizona, 1992

In der Ausstellung vertreten ist zum Beispiel die Amerikanerin Lucinda Devlin. Sie fotografierte Anfang der 1990er-Jahre in den USA Einrichtungen zur Vollstreckung der Todesstrafe. Allein ihre Aufnahme einer Gaskammertür versetzt den Betrachter in kaltes Grauen.

Eröffnungsrede von Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwart im Städel Museum.

Die mysteriösen, zusätzlich mit einem Restlichtverstärker aufgenommenen Nachtbilder des Düsseldorfers Thomas Ruff erwecken unweigerlich die Vorstellung, etwas Verbotenes zu beobachten und ein Geheimnis lüften zu wollen – nicht zuletzt, da die Nachtbilder in der Zeit des Ersten Golfkriegs entstanden sind. Auch wenn man in Wirklichkeit nur in Hinterhöfe und harmlose Gebüsche blickt.

Thomas Ruff, Nacht 7 III, 1996.

 Wie tief die Ausstellung die Besucher in optisch nicht wahrnehmbare Vorstellungen hineinzieht, veranschaulicht im Eingangsbereich die legendäre Werkgruppe „Freud Cycle“ (1999/2000) von Robert Longo. In einem Bildband entdeckte der prominente amerikanische Künstler Fotografien von Sigmund Freuds Wiener Wohnung, die nach seiner Emigration 1938 aufgenommen wurden. Detailgenau übertrug Longo Ausschnitte aus diesen Fotos in großformatige, schwarz-weiße Kohlezeichnungen, die er wiederum abfotografierte und als Portfolio von digitalen Pigmentdrucken auflegte. Plötzlich wirkt das Behandlungszimmer gespenstisch und wie die Kulisse eines Psycho-Thrillers.

Zu sehen sind außerdem Arbeiten von Oliver Boberg, Angus Boulton, Gerard Byrne, Gregory Crewdson, Philip-Lorca diCorcia, Andreas Gefeller, Paul Graham, Naoya Hatakeyama, Bill Henson, Sascha Weidner und Tobias Zielony.