Albert Oehlen (* in Krefeld 1954): Philomene, 1984. Öl auf Leinwand, 90 x 75 cm. Teil der Portraitserie Naila, Philomene, Six, Sabine (1984). Städel Museum, Frankfurt am Main, erworben 2013 als Schenkung von Benedikt Taschen © Albert Oehlen

Albert Oehlen (* in Krefeld 1954): Philomene, 1984.
Öl auf Leinwand, 90 x 75 cm. Teil der Portraitserie Naila, Philomene, Six, Sabine (1984). Städel Museum, Frankfurt am Main, erworben 2013 als Schenkung von Benedikt Taschen © Albert Oehlen

Das Städel Museum hat Zuwachs für den Sammlungsbereich Gegenwartskunst erhalten: Der Verleger und Kunstsammler Benedikt Taschen übergab dem Städel ein herausragendes Konvolut von insgesamt 15 Arbeiten aus seiner privaten Sammlung, darunter außergewöhnliche Arbeiten der deutschen Malerei der 1980er-Jahre von Werner Büttner, Martin Kippenberger, Markus Oehlen, Albert Oehlen, Walter Dahn, Jiří Georg Doukoupil und Andreas Schulze.  Zudem erhält das Museum im Rahmen der Schenkung skulpturale Positionen von Georg Herold, Hubert Kiecol, Terence Koh und Paul McCarthy. Ein Teil der Arbeiten ist ab sofort in der Neupräsentation des Sammlungsbereichs Gegenwartskunst in den Gartenhallen des Städel zu sehen.

Im Konvolut der Taschen-Schenkung finden sich neben zentralen Werken der sogenannten „Jungen Wilden“, die in den 1980er-Jahren mit ihrer Malerei die Kunstwelt eroberten, unter anderem das Inflatable – eine aufblasbare Arbeit – „Brancusi Tree“ (2007) von Paul McCarthy (geboren 1945 in Salt Lake City).

Benedikt Taschen (Foto: Wiliam Claxton)

Benedikt Taschen (Foto: Wiliam Claxton)


„Sharing is caring“

Benedikt Taschen selbst kommentiert seine Schenkung an das Städel wie folgt:
„Das Städel Museum zählt zu den großen Museen in Deutschland und in der Welt. Diese außerordentliche Sammlung ist den großzügigen Schenkungen seiner Stifter zu verdanken. Aus Sympathie zu dieser alten bürgerlichen Tradition und auch aus großem Respekt vor dem Leiter des Städel, Max Hollein, haben meine Frau und ich uns entschlossen, mit unserer Schenkung einige kleine Lücken im Bereich der zeitgenössischen Kunst zu schließen. Wir werden in Kürze außerdem ein Konvolut zeitgenössischer Kunst für das zurzeit krisengeschüttelte MOCA in Los Angeles stiften. ‚Sharing is caring‘ sagt man im Englischen und versucht damit Kindern schon früh und anschaulich zu erklären, dass sie nicht alleine auf der Welt sind und für das Gemeinwohl zu teilen lernen müssen, hier vor allem ihre Spielsachen und Süßigkeiten. Da ich selber – neben drei erwachsenen Kindern aus meiner ersten Ehe – zwei kleine Jungen mit meiner Gattin Lauren habe, ist uns dieser Reim in den letzten Jahren wieder zu einem vertrauten Mantra geworden. Und das war die Geburtsstunde unserer Idee, in Zukunft auch Spielsachen von uns, den Eltern, zurückzugeben an die Gesellschaft, die uns sehr vieles ermöglicht hat“.

Werner Büttner (* in Jena 1954); Bitte um 20 Uhr wecken, 1982; 170 x 210 cm, Öl auf Leinwand Städel Museum, Frankfurt am Main, erworben 2013 als Schenkung von Benedikt Taschen; Foto: Städel Museum; © Werner Büttner

Die Schenkung Benedikt Taschens stärkt nachhaltig den Sammlungsbereich der deutschen Malerei der 1980er-Jahre, dem sich das Städel Museum in den letzten Jahren nicht zuletzt mit der Übernahme bedeutender Arbeiten aus der Kunstsammlung der Deutschen Bank gewidmet hat. Das Ergebnis der intensiven Aufarbeitung dieser bis heute wenig erforschten Epoche der jüngeren deutschen Kunstgeschichte wird übrigens im Sommer 2015 in einer umfassenden Sonderausstellung zur deutschen Malerei der 80er-Jahre im Städel zu sehen sein.