Symposium zur Malerei der 80er
Back to the 80s
Am 24. Januar 2015 könnt Ihr im Städel bei einem Symposium mit Vorträgen, Interviews und Diskussionsrunden in die Welt der figurativen Malerei der 80er-Jahre eintauchen. Mit dabei sind bekannte Künstler und Wegbegleiter dieser spannenden und vielseitigen Phase der deutschen Kunstgeschichte.
Vanessa Tron | 09.01.2015
Ab Ende der 70er-Jahre wurde die figurative Malerei nahezu parallel in Hamburg, Berlin und Köln wiederentdeckt. Junge Maler unterschiedlicher Richtungen schufen Gemälde, die sich nicht an kunsthistorischen Stilen, Ismen und Gruppierungen orientierten, sondern sich vor allem durch ungezügelte Wucht und Kompromisslosigkeit auszeichneten. In einer Kombination aus Grenzüberschreitung, Nihilismus und Humor feierten sie die Wiederentdeckung der Malerei in der Gegenwart. Innerhalb weniger Jahre wurden die Werke dieser Künstlergeneration, darunter Walter Dahn, Jiří Georg Dokoupil, Rainer Fetting, Martin Kippenberger, Helmut Middendorf, Albert Oehlen, Salomé oder Andreas Schulze, nicht nur in Deutschland, sondern international wahrgenommen.

Werner Büttner, Mutwillig zerstörte Telefonzellen, 1982, Öl auf Leinwand, 189,7 x 149,5 cm, Museum für Kommunikation, Frankfurt am Main, Foto: Axel Schneider, Frankfurt am Main, © Werner Büttner
Die Sprengkraft der Malerei in den 80er-Jahren
Mit der Ausstellung „Die 80er. Figurative Malerei in der BRD“, die vom 22. Juli bis 18. Oktober 2015 stattfindet, widmet sich das Städel einer umfassenden Betrachtung dieser bedeutenden Phase der deutschen Nachkriegskunst. Ein hochkarätig besetztes Symposium soll schon jetzt auf diese spannende Ausstellung vorbereiten und Impulse für eine facettenreiche Diskussion liefern. Am Samstag, 24. Januar 2015, beleuchten Künstler, Kuratoren, Galeristen, Sammler und weitere Wegbegleiter der deutschen Kunstszene der 80er-Jahre in Vorträgen, Künstlergesprächen und Diskussionsrunden den erfolgreichen Durchbruch der figurativen Malerei vor beinahe über vier Jahrzehnten. Und Ihr könnt live dabei sein!
Am Symposium nehmen die Künstler Peter Bömmels, G. L. Gabriel, Helmut Middendorf, Salomé und Bettina Semmer teil sowie Kunsthistoriker, Galeristen und Sammler, darunter Jean-Christophe Ammann, Zdenek Felix, Walter Grasskamp, Max Hetzler, Ingrid Raab und Harald Falckenberg. Den rauschhaften Tagen und Nächten außerhalb der Gemeinschaftsateliers und Galerien widmen sich Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten), Contemporary Fine Arts-Chef Bruno Brunnet (ehemaliger Kellner im Exil, Berlin), Michel Würthle (Mitbegründer der Paris Bar, Berlin) und Klaus-Dieter Brennecke (SO36-Mitbegründer, Berlin).

Walter Dahn, Der Höhepunkt des 20. Jahrhunderts, 1986, Acryl auf Leinen, 210 x 210 cm, Städel Museum, Foto: Martin Url, © Walter Dahn
Vielseitiges Programm
In seinem einführenden Vortrag zieht Kurator und Kunsthistoriker Zdenek Felix nach über 30 Jahren eine Zwischenbilanz dieser künstlerischen Entwicklungen. Zdenek Felix widmete der figurativen Malerei bereits in den frühen 80er-Jahren mehrere Ausstellungen.
In einer anschließenden Diskussionsrunde, moderiert von Martin Engler (Leiter der Sammlung Gegenwartskunst im Städel und Kurator der Ausstellung), beleuchten die Galeristen Max Hetzler und Ingrid Raab gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Walter Grasskamp und dem Sammler Harald Falckenberg die Hintergründe der aufstrebenden figurativen deutschen Malerei ab dem Ende der 1970er-Jahre.
In weiteren Künstlergesprächen sprechen der Kurator und Kunsthistoriker Jean-Christophe Ammann, Friedhelm Hütte (Leiter der Kunstabteilung der Deutschen Bank) und Franziska Leuthäußer (Co-Kuratorin der Ausstellung) mit Peter Bömmels, G. L. Gabriel , Helmut Middendorf und Salomé über ihre frühen Werke, Künstlerfreundschaften und die deutsche Kunstwelt zu Beginn der 80er-Jahre.
Tage im Morgenmantel, Nächte im Rausch
Über Künstlerpersönlichkeiten und andere Zeitgenossen, die allgemeine Aufbruchsstimmung, New Wave, Punk und Alkoholfolter sprechen Blixa Bargeld, Bruno Brunnet, Klaus-Dieter Brennecke und Michel Würthle, bevor Markus Oehlen mit seinem DJ-Set mit Musik von den 80ern bis heute den aufregenden Tag musikalisch ausklingen lässt.

Martin Kippenberger, Zwei proletarische Erfinderinnen auf dem Weg zum Erfinderkongress, 1984, Öl und Silikon auf Leinwand, 160 x 133 cm, Städel Museum, © Estate Martin Kippenberger
Das Symposium im Netz
Für alle, die nicht dabei sein können: Die Vorträge und Gespräche werden gefilmt und wenige Tage später auf dem Städel YouTube-Kanal zu sehen sein. Außerdem wird das Symposium mit dem Hashtag #staedel80er live auf Twitter begleitet. Wer am Symposium teilnimmt, ist dazu eingeladen, auch zu twittern. Wer lieber nur beobachtet, kann die Tweets auf einer Twitter-Wall vor Ort und online verfolgen. Weitere Informationen zum Programm und den Gästen des Symposiums findet Ihr auch auf Facebook und der Städel-Website.
In den Wochen und Monaten vor Beginn der Ausstellung „Die 80er. Figurative Malerei in der BRD“ wird es auf Twitter und dem Städel Blog zudem weitere Einblicke und Hintergrundinfos geben. Ihr könnt gespannt sein!
Es sprechen unter anderem Jean-Christophe Ammann, Blixa Bargeld, Klaus-Dieter Brennecke, Bruno Brunnet, Peter Bömmels, Martin Engler, Harald Falckenberg, Zdenek Felix, G.L. Gabriel, Walter Grasskamp, Max Hetzler, Max Hollein, Friedhelm Hütte, Franziska Leuthäußer, Helmut Middendorf, Ingrid Raab, Salomé, Bettina Semmer und Michel Würthle.
Das Symposium findet am Samstag, 24. Januar 2015, ab 14 Uhr im Metzler-Saal des Städel Museums statt. Die Teilnahmegebühr ist im Museumseintritt enthalten. Anmeldung unter info@staedelmuseum.de oder +49(0)69-605098-200.
Programm zum Symposium „Die 80er. Figurative Malerei in der BRD“
14.00 Uhr Begrüßung und Einführung:
Max Hollein (Direktor Städel Museum, Frankfurt)
14.15 Uhr Vortrag: Hunger nach Bildern – von heute aus gesehen
Dr. Zdenek Felix (Kunsthistoriker und Kurator, Berlin)
14.45 Uhr Round Table – Heute denken, morgen fertig
Gäste: Prof. Dr. Walter Grasskamp (Kunsthistoriker, München), Max Hetzler (Galerist, Berlin), Ingrid Raab (Galeristin, Berlin)
Moderation: Dr. Martin Engler (Kurator, Städel Museum, Frankfurt)
16.15 Uhr Pause
17.00 Uhr Künstlergespräch
G. L. Gabriel (Künstlerin, Berlin) und Bettina Semmer (Künstlerin, Berlin) sprechen mit Franziska Leuthäußer (Co-Kuratorin, Städel Museum, Frankfurt)
17.30 Uhr Künstlergespräch
Prof. Peter Bömmels (Künstler, Berlin) spricht mit Friedhelm Hütte (Leiter der Kunstabteilung der Deutschen Bank, Frankfurt)
18.00 Uhr Künstlergespräch
Prof. Dr. Jean-Christophe Ammann (Kunsthistoriker und Kurator, Frankfurt), Helmut Middendorf (Künstler, Athen und Berlin) und Salomé (Künstler, Berlin) sprechen mit Franziska Leuthäußer (Co-Kuratorin, Städel Museum, Frankfurt)
18.30 Uhr Pause
19.30 Uhr Round Table – Tage im Morgenmantel, Nächte im Rausch
Gäste: Blixa Bargeld (Musiker/Einstürzende Neubauten, Berlin), Klaus-Dieter Brennecke (Galerist/SO 36, Berlin), Michel Würthle (Sammler/Paris Bar, Berlin)
Moderation: Bruno Brunnet (Galerist, Berlin)
20.30 Uhr DJ-Set: Rampi Rampi – 80er bis heute
Prof. Markus Oehlen (Künstler, München)
(Änderungen vorbehalten)
Die Autorin Vanessa Tron arbeitet in der Abteilung Content-Management und freut sich schon sehr auf einen spannenden Tag mit vielen interessanten Persönlichkeiten und seltenen Einblicken in die Kunst- und Musikszene der 80er.
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