Auf den Spuren von Monet
Bei den Instagramern machte es Klick
Das erste Städel InstaMeet fand anlässlich der derzeitigen Monet-Ausstellung am 11. April 2015 statt. Bei einem Stadtspaziergang und einem anschließenden Ausstellungsbesuch im Städel hat die Gruppe von gut 25 Instagramern Motive aufgespürt, die schon Claude Monet für seine Gemälde nutzte. Hier erfahrt Ihr, wie diese mit der Smartphone App Instagram neu entdeckt werden.
Mandy Meissner | 20.04.2015

Erste Station unseres Städel InstaMeets: der Frankfurter Hauptbahnhof. Monet interessierte sich für die Schnelligkeit von Zugreisen und brachte dieses Phänomen durch die Darstellung von unscharfen Hintergründen zum Ausdruck. Inspiriert durch seine Werke suchten wir vor Ort ebenfalls nach Motiven.
Von Saint-Lazare nach Frankfurt
Unser erstes InstaMeet, das wir gemeinsam mit der Frankfurter Instragramgruppe @igersfrankfurt organisierten, begann nicht im Städel, sondern mitten in der Stadt:Der Frankfurter Bahnhof war die erste von insgesamt vier Stationen unseres Monet-InstaMeets. Hier erklärte uns Kunstvermittler Pascal Heß, dass Claude Monet (1840–1926) bereits den Pariser Bahnhof Saint-Lazare als Bildmotiv für mehrere Gemälde nutzte – einige dieser Werke konnten wir dann auch später im Original in der Ausstellung „Monet und die Geburt des Impressionismus“ sehen. Monet interessierte sich für die Schnelligkeit von Zugreisen und brachte dieses Phänomen durch die Darstellung von unscharfen Hintergründen zum Ausdruck. Unsere Instagramer begaben sich – inspiriert durch die kunstwissenschaftliche Einführung von Pascal Heß – zu den Gleisen und fotografierten die Bahnhofshalle und fingen die in Monets Malerei dargestellte Atmosphäre auf ihre Weise via Instagram App ein.
Mit Monet in der Stadt
Die zweite Station des Monet-InstaMeets führte in eine der bekanntesten Straßen Frankfurts – die Kaiserstraße. Hier war Monets Werk „Boulevard de Capucines“ von 1873/74 Thema. Es stellte sich heraus, dass die an uns vorbeiziehenden Passanten sich genauso dynamisch fortbewegten und Silhouetten hinterließen wie die von Monet vor bereits rund 150 Jahren in den Gemälden dargestellten Stadtmenschen. Mit unseren Smartphones gerüstet und mit Instagrams vielfältigen Bildbearbeitungsfunktionen fingen wir die Schnelllebigkeit des heutigen Großstadtlebens ein. Der Boulevard de Capucines gehört zu einem der größten Boulevards in Paris, der während der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Zu dieser Zeit stieg die Pariser Bevölkerung rasant an. Licht und Luft wurde in der Stadt durch den Abriss von ganzen Stadtvierteln gebracht und das Pariser Zentrum durch breite Boulevards, die als markante Sichtachsen dienten, aufgelockert.

Zweite Station des Monet-InstaMeets führte in eine der bekanntesten Straßen Frankfurts – die Kaiserstraße.

Claude Monet (1840-1926); Der Boulevard des Capucines, 1873-1874; Öl auf Leinwand, 80,3 x 60,3 cm; The Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City, Missouri; Foto: Jamison Miller; © The Nelson-Atkins Museum of Art, Kansas City, Missouri
Das Nizza am Mainufer
Als vorletzte Station des Monet-InstaMeets besuchten wir das sogenannte „Nizza“ – eine Parkanlage am nördlichen Mainufer der Stadt. Pascal Heß verdeutlichte anhand des in der Ausstellung derzeit zu sehenden Gemäldes „La Grenouillère“, dass sich Monet mehr für Landschaften, Spiegelungen und Lichtreflexe auf dem Wasser als Bildmotive interessierte als für eine reine und ausschließliche Darstellung von Menschen. Angeregt durch Monets Malerei beobachteten wir mit unseren Handykameras Reflexionen auf dem Main und hielten die uns umgebenden Brücken in den unterschiedlichsten Lichtmomenten, Stimmungen und ausverschiedensten Blickwinkeln fest.
Mit Instagram durch die Ausstellung
Den Abschluss unseres ersten InstaMeets bildete nach unserem Frankfurter Stadtspaziergang der Besuch der Monet-Ausstellung. Außerhalb der Öffnungszeiten und kurz vor dem Start von „Club Monet“ – der Party zur Monet-Ausstellung – führten wir das InstaMeet im Städel fort, exklusiv für dieses InstaMeet wurde das Fotografieren in der Ausstellung erlaubt. So konnten wir Monets Werke im Original betrachten und das besondere Ambiente der Ausstellungsräume für unsere Fotos verwenden.
Die dabei und während unseres Photowalks entstandenen Fotoaufnahmen findet Ihr auf Instagram unter den gemeinsam eingegebenen Hashtags #igersfrankfurt_staedel, #monet und #staedel. Ihr könnt Euch die Fotos auch hier anschauen: https://instagram.com/explore/tags/igersfrankfurt_staedel/
Teilnehmerin Stefanie Dietz veröffentlichte auf ihrem Blog ebenfalls einen Bericht über unseren InstaMeet im Städel, weitere Fotos findet Ihr dort.
Insta … was?
Instagram ist ein Micro-Blogging-Dienst, der sich auf das Posten von Fotos spezialisiert hat. Die Bilder werden mit der Smartphone-App aufgenommen und anschließend im eigenen Instagram-Kanal hochgeladen. Bei einem InstaMeet treffen sich Foto-Fans und erkunden bei einer Tour gemeinsam die Stadt und halten ihre Eindrücke mit dem Smartphone fotografisch fest.
Die Autorin Mandy Meißner arbeitet in der Abteilung Marketing des Städel Museums und war bei diesem InstaMeet dabei. Sie war erstaunt, was sich alles für geniale Fotos mit einem Smartphone schießen lassen.
Kommentare (1)
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[…] Wie so viele der Buzzwords aus dieser Rubrik setzt sich „InstaMeet“ aus zwei Teilen zusammen: „Instagram“ und „Meetup“. Das Format ist eng verwandt mit dem bereits besprochenen InstaWalk. Auch hier steht die Foto-Sharing-Plattform Instagram im Fokus: Instagram-Nutzer verabreden sich oder werden eingeladen. Wie beim Tweetup ging es ursprünglich um das persönliche Treffen der Instagrammer, die sich vorab bereits über das Internet kannten. Bei diesen Treffen stand dann eher das lockere Gespräch im Vordergrund, getwittert oder fotografiert wurde nur am Rande. Inzwischen wird auch das InstaMeet von Firmen und Institutionen strategisch genutzt. Man lädt gezielt Instagrammer, deren Interessen zu den eigenen Themen passen, zu sich ein und motiviert sie, vor Ort Fotos für Instagram zu machen. Ein Beispiel ist das InstaMeet im Staedel Museum Frankfurt. […]