Hinter den Kulissen
Die Kunst ist eingezogen
Kurz vor der Eröffnung arbeitet das Hängeteam im Städel-Erweiterungsbau auf Hochtouren. Die meisten der insgesamt 330 Werke hängen bereits an ihrem vorgesehenen Platz. Hier und da werden noch Wandtexte geklebt, Labels ausgetauscht oder Skulpturen in die richtige Position gebracht. Eine besondere Herausforderung stand Ende letzter Woche an: Die 3,5 Meter hohe und 550 kg schwere Bronzeskulptur „Köln-Antidom“ des Künstlers A. R. Penck (1968) wurde unter großem logistischen Aufwand angeliefert.
Julia Schneider | 20.02.2012
Der Künstler A.R. Penck (Ralf Winkler) wurde 1939 in Dresden geboren. In der DDR stieß er, wie so viele Künstler, auf Widerstand. 1980 übersiedelte er aufgrund des Drucks der SED in den Westen nach Köln. Seine Skulptur „Köln Anitdom“ entsteht 1986. Sie wirkt gleichermaßen fragil wie monumental. Es sieht aus, als könne sie jeden Moment in eine Richtung umkippen.
Dieser Eindruck wird durch die optisch hängenden, in Wirklichkeit aber steifen Gebilde an den Seiten des vermeintlichen Kreuzes noch verstärkt. Während der echte Kölner Dom geordnet und stabil wirkt, wankt der unförmige Anti-Dom unbeholfen im Raum. Der Künstler beschreibt sein Werk als „moderne Gegenüberstellung“.
Parallel dazu wird an vielen weiteren „Baustellen“ gearbeitet:
Am kommenden Wochenende, den 25. und 26. Februar, lädt das Städel zum großen Bürgerfest ein. Von 10 bis 20 Uhr können die Gartenhallen mit der Präsentation der Gegenwartskunst bei freiem Eintritt besichtig werden.
Die Autorin Julia Schneider studierte Kunstgeschichte und unterstützt die Presseabteilung tatkräftig während ihres Praktikums. Als gebürtige Hamburgerin schlägt ihr Herz für Caspar David Friedrich.
Kommentare (0)