Digital im Städel
Wir sind Teil des Google Art Projects!
Auch aus der Ferne könnt Ihr Euch ab sofort mittels 360 Grad-Aufnahmen im Städel umschauen, über 90 Werke der Sammlung digital entdecken und die „Lucca-Madonna“ von Jan van Eyck online als Gigapixel-Gemälde hautnah erleben – denn das Städel ist jetzt im Google Art Project vertreten. Der Projektstart für das Städel ist Teil des größten Updates des Google Art Projects seit einem Jahr.
Karoline Leibfried | 29.05.2013
Digitaler Einblick ins Städel
Auf der Projektseite werden ab sofort per Street-View-Technologie Einblicke in die Galerieräume unseres Museums gegeben. Städel-Meisterwerke werden dort in hochauflösenden Abbildungen präsentiert – darunter weltberühmte Arbeiten von Künstlern wie Rembrandt, Botticelli, Vermeer, Dürer, Monet, Beckmann oder Renoir. Das Städel Museum ist damit einer von insgesamt 250 Google-Projekt-Partnern in über 40 Ländern, die gemeinsam 40.000 Gemälde und Kunstwerke online öffentlich verfügbar machen. Neben den Ausstellungsräumen können im Städel Museum unter anderem auch das Foyer, der Museumsshop, der Studiensaal der Graphischen Sammlung und das interaktive „Kabinett zum Main“ digital entdeckt werden.
So nah wie nie zuvor!
Im „Gigapixel“ der „Lucca-Madonna“ (um 1437, Mischtechnik auf Eichenholz, 65,7 x 49,6 cm) des wohl bedeutendsten Malers der altniederländischen Malerei, Jan van Eyck, kann man dem Gemälde sogar so nah kommen wie nie zuvor – mit diesem Werk hat Google sein bislang ältestes Meisterwerk unter die Lupe genommen. Das um 1437 entstandene Gemälde zeigt die Gottesmutter Maria mit Jesuskind in einer ebenso privaten wie prunkvollen Darstellung. Durch die detaillierte Wiedergabe von verschiedenen Oberflächen und Strukturen und durch den exakten Einsatz von Licht und Schatten wird eine täuschend echte Darstellung der Materialität und Lichtverhältnisse im Werk erreicht. Dazu nutzte van Eyck eine zu seiner Zeit noch unbekannte Maltechnik, die die Malerei in kürzester Zeit revolutionieren sollte: die Ölmalerei. Durch die Gigapixel-Technologie lässt sich das Meisterwerk in seiner gesamten Komplexität und in all seinen Facetten betrachten. Ihr könnt bis auf das Niveau einzelner Pinselstriche heranzoomen und kleinere Szenen und Details entdecken, die mit dem bloßen Augen sonst kaum auszumachen sind. Ab sofort ist das Bild hier online zu sehen.
Mit der Beteiligung am Google Art Projekt wird das Städel für möglichst viele Menschen digital zugänglich. Vielleicht erspäht Ihr beim digitalen Rundgang das ein oder andere Werk, das Euch neugierig macht und das Ihr im Städel noch einmal im Original betrachten wollt. Wir freuen uns in jedem Fall über Euren Besuch – digital oder bei uns vor Ort.
Karoline Leibfried arbeitet im Städel Museum als Pressereferentin. Am Google Art Project begeistert sie besonders, dass man so nah an einzelne Werke heranzoomen kann.
Kommentare (2)
Sich von Google abhängig machen, hat nichts damit zu tun, offen für das Web zu werden oder gar für die Bürger Zugänge zur Kunst und Kultur online anzubieten.
Das Rijksmuseum in Amsterdam zeigt, wie man es macht. Tausende von hochaufgelösten Fotografien stehen auf der eigenen Website frei zur Verfügung. Der Bürger kann Kunst erfahren, damit arbeiten und probieren. und wird nicht von Google dabei beobachtet.
Das Internet ist nicht Google. Es wäre schön, wenn man das in deutschen Museen endlich verstehen würde
Hallo Andrea,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Für uns als Bürgermuseum ist es in der Tat ein großes Anliegen möglichst viele Menschen – auch weit über die physischen Grenzen des Gebäudes hinaus – zu erreichen. Die Teilnahme am Google Art Project, das inzwischen weltweit für die hochauflösenden Abbildungen bekannt ist und über das viele Menschen erstmalig mit dem Städel in Berührung kommen, ist dabei nicht der einzige Weg zur digitalen Vermittlung unserer Inhalte. Von einer Abhängigkeit kann also keine Rede sein. Neben unseren vielfältigen Online-Kommunikationskanälen (Website, Blog, Youtube, etc.) arbeiten wir derzeit z.B. unter Hochdruck an einer eigenen digitalen Sammlungsplattform. Viel können wir noch nicht verraten, aber soviel ist sicher: Eine einseitige digitale Vermittlung unsere Sammlung wird es auch in Zukunft nicht geben.
Viele Grüße
Silke Janßen