Auch die permanenten Sammlungsbereiche sind stets in Bewegung. Hier wird gerade das Werk „Pietà“ von Franz von Stuck gehangen.

Für die große Überblicksausstellung im Louvre vom 28. März bis zum 24. Juni 2013 mit dem Titel „De l´Allemagne, 1800–1939. De Friedrich à Beckmann“ (Aus Deutschland, 1800–1939. Von Friedrich bis Beckmann) sind neben Tischbeins Goethe von 1787 noch weitere Höhepunkte aus der Städel Sammlung, unter anderem von Anselm Feuerbach oder Franz Pforr, nach Paris ausgeliehen. Die dadurch entstandenen Freiräume im Gartenflügel wurden nun genutzt, um andere Schwerpunktsetzungen in der ständigen Sammlungspräsentation zu ermöglichen, Querverbindungen aufzuzeigen und Werke, die oftmals längere Zeit im Depot schlummerten, neu in die Sammlung einzubinden.

Besondere Highlights in den Kabinetten

So wird der Besucher beim Eintreten in die Sammlung der Moderne nun von einem großen Max-Beckmann-Raum empfangen. Der Maler zog 1915 nach Frankfurt und entwickelte hier seinen später weltberühmten Stil, der sich an die Neue Sachlichkeit und den Expressionismus anlehnt. In den beiden links und rechts an den Saal anschließenden kleineren Kabinetten werden ab dem Wochenende zudem zwei spezielle Themenaspekte beleuchtet: Zum einen finden sich hier verschiedenste Werke zum Thema „Zwischen den Kriegen“, unter ihnen auch ein neu erworbenes Werk der Sammlung, das Ende 2012 angekauft wurde und nun erstmals im Städel zu sehen ist: Das Gemälde „Schäferhund“ (1928) von Otto Dix. Das andere Kabinett widmet sich ausführlich den Werken der Malerin und Zeichnerin Ottilie W. Roederstein (1859–1937), die über 20 Jahre in Frankfurt am Main sowie in Hofheim am Taunus wirkte und ein Atelier der Städelschule bezog.

„Dreigestirn des deutschen Impressionismus“

Neben vereinzelten Umhängungen in der Sammlung – so ist nun unter anderem das 1891 entstandene Werk „Pietà“ von Franz von Stuck wieder zu sehen – wurde zudem ein weiterer Saal komplett neu inszeniert:  Unter dem Titel „Dreigestirn des deutschen Impressionismus“ sind in einem neu eingerichteten Saal Werke der Maler Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt versammelt, die 1898 gemeinsam im Direktorium der oppositionellen Künstlervereinigung „Berliner Secession“ zusammen wirkten. Ihr gemeinsames Anliegen einer künstlerischen Erneuerung und Abgrenzung vom bis dahin dominierenden akademischen Kunstbetrieb zeigt sich hier eindrücklich in ihren unterschiedlichen Malweisen.

Realismus, Naturalismus, Impressionismus

Auch dem Maler Wilhelm Trübner (1851–1917) wird im Zuge der Umhängungen im Sammlungsbereich „Kunst der Moderne“ ein eigenes Kabinett gewidmet. Trübner, der stilistisch dem Realismus und Naturalismus, später auch dem Impressionismus nahestand, wurde 1896 an die Städelschule berufen, um für ein Jahr das Meisteratelier für Malerei zu übernehmen. 1897 eröffnete er in einem Gastatelier des Städelschen Kunstinstituts eine private Malschule, um vor allem Damenklassen zu lehren.