Hinter den Kulissen
Was macht eigentlich eine Grafikerin im Museum?
Das Münchner Residenzmuseum ruft in seiner aktuellen Blogparade Museumskollegen auf, zum Thema „Der Blick hinter die Kulisse – unser Arbeitsalltag“ verschiedene Berufe im Museum vorzustellen. Denn nicht jeder hat eine genaue Vorstellung davon, welche Berufsgruppen hinter den Kulissen eines Museums überhaupt tätig sind. Wir geben hier einen Einblick in die Arbeit von unserer Grafikerin Cathrin Ladwig.
Daniela Bamberger | 15.02.2013
Bereits seit vier Jahren sorgt Grafikerin Cathrin Ladwig dafür, dass Passanten und Kunstfreunde sich schon auf den ersten Blick für die Themen und Ausstellungen unseres Museums begeistern: Ihre Banner und Plakate, die Einladungskarten und Flyer vom Städel Museum und der Liebieghaus Skulpturensammlung ziehen sofort Aufmerksamkeit auf sich und machen Besucher auf das Programm unserer beiden Häuser neugierig. Doch wie geht Cathrin Ladwig dabei eigentlich vor?
Die Entstehung eines Ausstellungsplakats
Der Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Ausstellungsplakat ist immer wieder ein langwieriger, aber auch spannender und kreativer Prozess. Alles beginnt mit einem ersten Vorgespräch gemeinsam mit dem Ausstellungskurator. Dieser stellt das Konzept der kommenden Schau vor und zeigt erste Abbildungen der Werke, die in der Ausstellung präsentiert werden. Hierbei sind nicht nur Kunstwerke unserer Sammlung vertreten, sondern oftmals auch zahlreiche Leihgaben aus internationalen Museen. Schon bei diesem ersten Treffen hält die Grafikerin Ausschau nach Arbeiten, die dem Betrachter sofort ins Auge stechen, die sich auf besondere Art und Weise von anderen abheben.
Neben dem richtigen Motiv spielt ebenso die Schrift eine wichtige Rolle, denn durch die wird der jeweilige Charakter der Ausstellung gespiegelt. In der Ausarbeitung der ersten Entwürfe werden hierzu verschiedenste Bildausschnitte und Schrifttypen getestet – ist die Optik sowohl anspruchsvoll, als auch ansprechend? Und wird die Aussage der Ausstellung prägnant vermittelt? Mit der anschließenden Fertigstellung des Plakats und den ersten Adaptionen des „Kampagnenmotives“ für weitere Printmedien, wie die Einladungskarte und der Ausstellungsflyer, wird schließlich die finale Kampagne vorbereitet. Erste Werbemittel zur Ausstellung müssen teilweise schon bis zu sechs Monate vor Ausstellungsbeginn vorliegen.
Lieblingsprojekt „Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst“
Cathrin Ladwigs bisheriges Lieblingsprojekt war die Ausstellung zur „Schwarzen Romantik“. In der Ausstellung wurden über 200 Exponate aus den Bereichen Gemälde, Grafik, Film und Fotografie sowie Skulptur gezeigt – diese Vielzahl an Medien und die Themenvielfalt von abgründig über geheimnisvoll bis böse, boten ihr einen breiten Spielraum für die Gestaltung der Kampagne.
Die Autorin Daniela Bamberger leitet die Abteilung Content Management und teilt sich mit Grafikerin Cathrin Ladwig das Büro. Sie ist immer wieder begeistert von ihren neuen Entwürfen, egal ob Plakat oder Zaunbanner.
Kommentare (6)
Liebe Daniela,
vielen Dank für Euren schönen Beitrag zur #KBlogparade2013 – wir haben uns sehr darüber gefreut!
Wunderbar ist der Blick hinter die Kulisse museologischer Arbeit. Hier das Zusammenspiel zwischen Graphikerin und Kurator einer Ausstellung.
Wir wünschen noch sehr viele begeisternde Plakate und noch mehr faszinierende Ausstellungen.
Weiße Grüße aus dem Residenzmuseums
Hallo Tanja,
vielen Dank. Freue mich schon auf unsere nächsten Online-Aktionen!
Bis dahin, liebe Grüße
Daniela
Sehr Interessant, so wohl die Themen als auch die Nutzung der Social Media, einfach eine prima Online Kultur ! :)
Hallo Katarina,
herzlichen Dank für das Lob und die Vernetzung.
Beste Grüße
Daniela
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